Jürgen
Kaube

F.A.Z.-Herausgeber / Bestsellerautor / Soziologe

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Biographie

Jürgen Kaube ist Soziologe, Feuilletonist und Fußball-Enthusiast. Seit 2015 ist er Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Ludwig-Börne-Preisträger (2015) veröffentlichte Bestseller wie »Hegels Welt« (2020), »Ist die Schule zu blöd für unsere Kinder?« (2019) oder »Die Anfänge von Allem« (2017). Das medium magazin kürte ihn 2012 zum Journalisten des Jahres im Bereich Wissenschaft. Vom Seminar für Rhetorik der Universität Tübingen erhielt er 2015 für seine Laudatio auf den Georg-Büchner-Preisträger Rainald Goetz zusammen mit diesem die Auszeichnung Reden des Jahres.

1962 in Worms geboren, studierte Kaube Philosophie, Kunstgeschichte, Germanistik und schloss in Wirtschaftswissenschaften an der Freien Universität Berlin ab. Es folgte eine Hochschulassistenz für Soziologie an der Universität Bielefeld, bis er 1999 in die Redaktion der F.A.Z. eintrat, für die er seit 1992 schrieb. Im Feuilleton war er zuständig für Wissenschafts- und Bildungspolitik. Die Ressortleitung für Geisteswissenschaften übernahm er 2008, zusätzlich 2012 die für Neue Sachbücher. Im gleichen Jahr wurde er stellvertretender Leiter des Feuilletons. Seit 2015 ist er einer von vier Herausgebern der Zeitung. »In der Erkundung der Gesellschaft, in der wir leben, die wir aber oft gar nicht kennen. In Nachdenklichkeit mehr als im Vordenkertum. Im Kampf gegen Phrasen und Nebelkerzen« sieht Jürgen Kaube »die intellektuelle Aufgabe unserer Zeit«. Zusammen mit André Kieserling veröffentlichte er zuletzt das Buch »Die gespaltene Gesellschaft« (2022).

Nach »Max Weber – Ein Leben in zwei Epochen« (2014), das für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war, setzt Jürgen Kaube mit seinem neuesten Buch »Hegels Welt« (2020) seine Reihe großer Biografien fort. Das Werk über den ersten Philosophen der modernen Gesellschaft erhielt den erstmals vergebenen Deutschen Sachbuchpreis 2021. »Kaube fächert uns den Geist der Moderne im Spiegel von Hegels Leben und Schaffen auf. Wer seinem analytischen Blick folgt, entdeckt nicht nur Hegels welthaltiges Werk, das alles Neue zu entschlüsseln sucht, sondern lernt einen fragenden Philosophen kennen, der sich in seinem Denken radikal den Widersprüchen stellt […]«, erläutert die Jury. »Jürgen Kaube weiß stilistisch elegant, farbensatt und unangestrengt zu erzählen… Er misstraut den großen Umbruchserzählungen der Moderne – und erweist sich darin ganz als Hegelianer«, urteilt die Literaturbeilage der ZEIT.

Ein Biograf, versiert in soziologischer Theorie, Philosophie, Geschichte, Kunst und Politik – Jürgen Kaube ist Generalist. Davon zeugt auch seine journalistische Arbeit. Von den Geisteswissenschaften über Wirtschaftspolitik bis hin zur Welt des Fußballs weiß der F.A.Z.-Herausgeber meinungsstark und faktenreich Themenschwerpunkte zu setzen. In seiner Auszeichnung zum Wissenschaftsjournalisten des Jahres lobt das medium magazin 2012 Kaubes »kurzweiligen, zum Nachdenken anregenden Stil«, mit dem er »den Geisteswissenschaften einen Raum in der breiten Öffentlichkeit« schaffe.

Bildung ist eines von Kaubes Spezialgebieten. Vom Schulsystem als Fehlkonstruktion schreibt der Experte und Vater etwa in »Ist die Schule zu blöd für unsere Kinder?« (2019). Ein Sachbuch, das quer steht zur bisherigen Bildungsdebatte, jenseits des Schemas von links und rechts, konservativ und progressiv. Kaube plädiert dafür, die Bildung unserer Kinder von unsinnigen Zwängen zu befreien und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: »Kinder sollen denken lernen, darum und nur darum geht es in der Schule.« »Eine bildungspolitische Abrechnung… witzig, kompetent, empirie- und faktengesättigt«, findet die Süddeutsche Zeitung.

Jürgen Kaube ist Mitglied des Hochschulrates der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster, des Senats der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, des Wissenschaftlichen Beirats am Wissenschaftskolleg zu Berlin, der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur in Nürnberg und von Werder Bremen.

Er lebt in Frankfurt und Berlin.

Vorträge

Ständig wird behauptet, die Gesellschaft spalte sich: in Arme und Reiche, Einheimische und Zugewanderte, Geimpfte und Impfgegner, Junge und Alte. Aber ist das so? Gefährden solche Gegensätze wirklich den sozialen Zusammenhalt? Die These dieses Vortrags: Ungleichheit bedeutet nicht automatisch Polarisierung.

Deutschland ist ein Einwanderungsland. Darum wird häufig versucht, so etwas wie eine Leitkultur zu finden, zu der sich die Einwanderer verhalten sollen. Solche Vorschläge scheitern aber oft schon an den Einheimischen, bei denen es mit Beethoven, Goethe und Fontane mitunter auch nicht weit her ist. Oder die auch lieber zum Italiener gehen, als Labskaus zu essen. Und wie weit ist es mit der Pünktlichkeit der Bahn noch her? Was also ist deutsch?

Bildung, hat ein Historiker gesagt, ist weder Einbildung noch Ausbildung. Sie bereitet auch nicht auf eine bestimmte Zukunft vor, denn in modernen Gesellschaften kennen wir die Zukunft gar nicht. Bildung hat vielmehr die Aufgabe, auf das vorzubereiten und Personen mit dem auszustatten, was in jeder Zukunft nützlich ist. Jürgen Kaubes Vortrag geht dieser Prämisse anhand von drei Beispielen nach: Denken, Personenbeobachtung, Argumentieren.

Der Tourismus ist eine der größten Industrien weltweit. Zugleich ist die Frage unbeantwortet, weshalb die Menschen solche Anstrengungen unternehmen, um sich zu erholen. Die Gegensätze des Tourismus liegen auf der Hand: Bildungsreise und Ballermann, Grandhotel und Campingwagen, Welterkundung und »immer nach Föhr«. Was ist das Gemeinsame dieser so verschiedenen Freuden am Reisen?

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