Ranga
Yogeshwar

Wissenschaftsjournalist / Physiker / Bestsellerautor

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Foto von Ranga Yogeshwar
  • Digitalisierung
  • Nachhaltigkeit
  • Sinnformations-Gesellschaft

Biographie

Ranga Yogeshwar zählt zu den führenden und beliebtesten Wissenschaftsjournalist:innen Deutschlands und ist aus der deutschen TV-Landschaft kaum mehr wegzudenken. Mit großer Verve versteht es der Diplom-Physiker, komplexe wissenschaftliche Phänomene praxisnah, verständlich und unterhaltsam zu präsentieren. »Neugierde und Enthusiasmus teilt Yogeshwar mit vielen Naturwissenschaftlern«, schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung, doch anders als die meisten Kolleg:innen könne er »mit der Begeisterung eines Kindes erzählen und Zuhörer in seinen Bann ziehen.«

1959 in Luxemburg als Sohn eines indischen Ingenieurs und einer luxemburgischen Künstlerin geboren, verbrachte Ranga Yogeshwar seine frühe Kindheit überwiegend in Indien. Während seiner Gymnasialzeit absolvierte er eine Klavierausbildung, studierte schließlich an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen Physik und spezialisierte sich auf Experimentelle Elementarteilchen- und Astrophysik. Im Anschluss forschte er am Schweizer Institut für Nuklearforschung, am CERN in Genf sowie am Forschungszentrum Jülich und begann – nach einer einjährigen Auszeit im Himalaja – 1987 als Redakteur beim Westdeutschen Rundfunk Köln, wo er später das Ressort Wissenschaft leitete.

Während seiner Fernsehtätigkeit entwickelte und moderierte Ranga Yogeshwar zahlreiche TV-Formate, darunter »Kopfball« (ARD), »Quarks&Co« (WDR), »Wissen vor Acht« (ARD) und »Die große Show der Naturwunder« (ARD), die zum Teil bis heute seine Handschrift tragen und zu überaus populären Fernsehsendungen avancierten.

Für ihn ist guter Wissenschaftsjournalismus ein wesentlicher Teil der Aufklärung. »Gerade in einer Zeit des Wandels und der vielen Veränderungen gilt es immer noch, den Fortschritt als eine gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe zu begreifen, es gilt immer wieder die Dinge in einem Gesamtzusammenhang zu sehen.«

Seit 2008 ist Ranga Yogeshwar als unabhängiger Wissenschaftsjournalist und Autor tätig. Er publiziert Beiträge in führenden Zeitungen und Magazinen und ist gern gesehener Experte in Talkshows, Jurys und diversen Gremien. Seine Sachbücher »Sonst noch Fragen?« (2009), »Ach so!« (2010) oder »Nächste Ausfahrt Zukunft« (2019) wurden schnell zu Bestsellern und in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Schon früh setzte sich Yogeshwar kritisch mit den Themen Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit auseinander. Für seine Fukushima-Berichterstattung als ARD-Experte wurde er 2011 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet; im gleichen Jahr publizierte er mit Klaus Töpfer ein Buch über die Welt nach dem Reaktorunglück. »Ich möchte Zusammenhänge aufzeigen, aufklären und damit die Welt ein Stückchen verändern«, sagt Yogeshwar. Ihn beschäftigt, wie wir es schaffen, Neues zu denken, wie Veränderungen gelingen können und weshalb wir die Energiewende als Chance begreifen sollten.

Als Wissenschaftsjournalist und Autor sieht er die momentane Situation als historische Scharnierphase: »Früher benötigte der technische Wandel oft mehrere Generationen. Das hat sich fundamental verändert, denn heutige Innovationen prägen bereits morgen unseren Alltag. Wir sind also die erste Generation in der Geschichte, die aktiv ihre eigene Gegenwart gestalten kann. Dies ist eine großartige Freiheit, aber auch eine besondere Verantwortung. Was wir benötigen, ist ein reflektierter Fortschritt, der alle Facetten umfasst und auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit stellt.«

Ranga Yogeshwar erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter den Georg-von-Holtzbrinck-Preis für Journalistik (1998), den Adolf-Grimme-Preis (2003), den Deutschen Fernsehpreis (2011), die Ehrendoktorwürde der Universität Wuppertal (2009) und der Universität Koblenz-Landau (2019), das Bundesverdienstkreuz der BRD (2007), den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen (2017) und den Ordre de Mérite du Grand-Duché de Luxembourg (2018). 2019 ernannte ihn die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg zum Honorarprofessor am Zentrum für Ethik und Verantwortung (ZEV).

Ranga Yogeshwar ist Vater von vier Kindern und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Köln.

Vorträge

In keiner Phase der Geschichte hat es einen vergleichbaren Innovationsschub gegeben wie in unserer Zeit. Die Welt wächst in der Folge der neuen technischen Möglichkeiten zu einem vernetzten globalen System hoher Heterogenität zusammen. Dabei liegen Chancen und Risiken eng beieinander. Der gesellschaftliche Umgang mit dem Neuen ist zu einer großen Herausforderung geworden. Bei diesem hohen Innovationstempo suchen Bürger:innen nach Möglichkeiten, das Neue zu begreifen und die gesellschaftlichen und technischen Prozesse im Zusammenhang zu erkennen. Beim Umgang mit dem Neuen erleben wir derzeit den Übergang von der »rücksichtigen« zur »vorsichtigen« Gesellschaft. Ranga Yogeshwar illustriert anhand vieler Beispiele den veränderten Umgang mit dem Neuen und zeigt Wege einer Kultur der Veränderung auf.

Wir werden in den nächsten zehn Jahren sehr stark mit dem Aufkommen von künstlicher Intelligenz konfrontiert werden. Sie wird viele Bereiche unseres Lebens fundamental verändern. Dabei stellt sich die Frage, inwieweit wir diesen neuen intelligenten Systemen vertrauen können. Wieviel Verantwortung geben wir ab? Manche Bereiche des Deep-Learning sind ungeheuer leistungsfähig. Bei der Auswertung von Röntgenbildern oder dem Erkennen von Verkehrsschildern übertreffen die neuronalen Netze bereits heute den Menschen. Moderne Systeme können bei der Vergabe von Bankkrediten besser urteilen, als Menschen es tun. Die Folge: Der Algorithmus entscheidet. Und plötzlich hören sie: Sie bekommen den Kredit nicht – aber man kann Ihnen nicht mehr sagen warum, weil der Algorithmus so komplex ist. Damit würden wir den Übergang erleben von der Kausalität hin zur Korrelation. Es funktioniert, doch auf die Frage des Warums gibt es keine klare Antwort mehr. Das wäre ein Bruch mit den Prinzipien der Aufklärung. Wir brauchen dringend eine breite gesellschaftliche Debatte, denn es geht um unsere Rolle. Mensch und Computer – Wer programmiert wen?

Innovationssprünge sind häufig gleichbedeutend mit Krisen in den Unternehmen und in der Gesellschaft. Täglich werden ca. 20.000 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht. Im Durchschnitt wird in jeder Minute eine neue chemische Verbindung synthetisiert und alle drei Minuten wird irgendwo auf unserer Welt ein neuer physikalischer Zusammenhang erkannt. Wie verändert diese Wissensexplosion unser Leben? Das Neue bedroht zum Teil das Alte und zwingt zur Veränderung. Doch wie passen die alten Regeln, wenn Schüler:innen plötzlich mehr wissen als Lehrende oder junge Angestellte mehr als ihre alten Vorgesetzten? Information und Wissen haben in einer veränderten Industriegesellschaft einen neuen Stellenwert. Der Vortrag zeigt mögliche Konsequenzen eines veränderten Umgangs mit Information auf.

Unser Bildungssystem ist ein Relikt vergangener Jahrhunderte und bedarf einer dringenden Veränderung. Trotz objektiver, internationaler Vergleichstests wie PISA oder TIMS gibt es nur zögerliche Reaktionen in unserem Land, häufig ohne eine fundierte langfristige Perspektive. Die zukünftigen Anforderungen an unser Bildungssystem steigen und vor allem im globalen Wettbewerb droht unser Land mittelfristig abzufallen. Ranga Yogeshwar zeigt anhand konkreter Beispiele, wie sich komplexe Sachverhalte besser vermitteln lassen. Hierbei werden Ergebnisse der modernen Hirnforschung aktiv genutzt. Ein Plädoyer für einen radikalen Umbau unseres Bildungssystems. Schule wird dabei in einen Gesamtzusammenhang platziert. Die Wissensvermittlung quer durch die ganze Gesellschaft ist ein zentrales Leitthema unserer Demokratie.

Ranga Yogeshwars Enkel Emil wurde im Januar 2020 geboren und die Chancen stehen gut, dass er das 22. Jahrhundert erleben wird. Damit konkretisiert sich Zukunft. In welcher Welt wird Emil leben? Seine Generation wächst mit allerlei neuen Selbstverständlichkeiten auf: sprechenden Apparaten, künstlicher Intelligenz, einer neuen Medizin, aber auch mit Veränderungen im gesellschaftlichen Miteinander. Seine Welt ist anders als das ›business as usual‹ unserer Generation. Emils Welt wird das Ergebnis einer globalen Transformation sein und – so Yogeshwars Hoffnung – seine Welt wird am Ende eine bessere sein!

Ranga Yogeshwar hält seine Vorträge auf Wunsch gerne auch in einem Online-Format und erarbeitet mit Ihnen gemeinsam ein passendes Konzept. In seinem eigenen Studio verfügt er über viele Tools für einen interaktiven Dialog mit dem virtuellen Publikum.

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